Verantwortung von Anfang an!

9 Monate - 0 Promille! So schützen schwangere Frauen ihr Kind vor den Folgen des Fetalen Alkoholsyndroms

Wenn Partner, Familie, Freunde und Kollegen unterstützen, ist der Verzicht auf alkoholhaltige Getränke für jede schwangere Frau leicht zu schaffen. Klicken Sie auf den Abspielbutton und informieren Sie sich im Film über dieses wichtige Thema!

Unterstützer

Lisa Paus, MdB, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Liebe Leserinnen und Leser,
mit Beginn einer Schwangerschaft kommen viele Fragen auf. Werdende Mütter und Eltern wollen alles richtig machen, um ihrem Kind den bestmöglichen Start ins Leben zu geben. Ein ganz wichtiger Aspekt ist hierbei die Gesundheit des Kindes im Mutterleib.

Dr. Manuela Rottmann, Mitglied des Deutschen Bundestages (Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 2021-2022)

„Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit für werdende Mütter und Väter – voller Erwartungen und Vorfreude, aber manchmal auch voller Unsicherheit, vor allem bei Fragen rund um die Gesundheit. Für die Gesundheit Ihres Kindes ist der Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft und Stillzeit entscheidend.“

Mechthild Heil, MdB (CDU/CSU)

„Der bewusste Umgang mit alkoholischen Getränken ist in keiner Lebensphase so wichtig wie in der Schwangerschaft und Stillzeit. Dieses ist mir als Mutter von zwei Söhnen durchaus bewusst.“

Kristine Lütke, MdB (FDP)

„So sehr alkoholhaltige Getränke als Genussmittel fester Bestandteil der westlichen Kulturgeschichte und Tradition sind, so sehr dürfen die Gefahren des Alkoholmissbrauchs nicht unterschätzt werden.“

Gitta Connemann, MdB (CDU/CSU)

„Ein Schoppen Wein, eine Flasche Bier, ein Cocktail sind bei einer privaten Geburtstagsfeier oder einem offiziellen Diner kaum wegzudenken. Alkoholika stehen für Genuss, sofern dieser in Maßen erfolgt. Denn Alkohol ist auch Suchtmittel. Umso wichtiger ist es, so früh wie möglich einen verantwortungsvollen Umgang damit zu erlernen – eigenverantwortlich.“

Prof. Dr. med. Anton J. Scharl, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG)

„Heute mehr denn je suchen Frauen über den gesamten Lebensbogen hinweg bei uns Frauenärztinnen und -ärzten nach Rat und Unterstützung. Sie nehmen wichtige Vorsorgeuntersuchungen wahr und profitieren vom evidenzbasierten Wissen des gesamten Berufsstandes, das sich auf regelmäßig absolvierte Fortbildungen all unserer Kolleginnen und Kollegen und eine wachsende Zahl von Leitlinien stützt.“

Prof. Dr. med. Dr.h.c. mult. Wolfgang Holzgreve, MBA, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum Bonn, Vorsitzender Stiftung für das behinderte Kind

„Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist nicht heilbar, aber vermeidbar, denn die Schädigungen des ungeborenen Kindes sind nicht genetisch bedingt! Umso wichtiger ist es daher, Frauen mit Kinderwunsch, werdende Mütter und deren Umfeld bereits frühzeitig für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.“

Dr. med. Klaus Doubek, Vorsitzender und Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V. (BVF); Vorstandsmitglied der Deutschen Stiftung Frauengesundheit

„Das ‚Fetale Alkoholsyndrom‘ (FAS) umfasst verschiedenste Lern- und Verhaltensstörungen sowie körperliche und geistige Beeinträchtigungen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Allen diesen Beeinträchtigungen ist jedoch gleich, dass sie zwar nicht heilbar, aber vermeidbar sind.“

Prof. Dr. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

„Für Eltern ist es eine große Erleichterung und selbstverständlich eine große Freude, wenn das eigene Kind gesund auf die Welt kommt und sich gut entwickelt. Alkoholbedingte Schädigungen des neugeborenen Kindes stellen ein vermeidbares Risiko dar und können durch den konsequenten Verzicht der werdenden Mutter auf alkoholhaltige Getränke ausgeschlossen werden.“

Dr. med. Christian Albring, niedergelassener Frauenarzt und langjähriger Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V. (BVF)

„Aus langjähriger Erfahrung als niedergelassener Frauenarzt weiß ich, dass jede Frau ein gesundes Kind zur Welt bringen und alles dafür tun möchte. Trotzdem kommen in Deutschland jedes Jahr Kinder mit dem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) zur Welt.“

Prof. Dr. Erik Schweickert, MdL, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, Professor für Internationale Weinwirtschaft der Hochschule Geisenheim University

„Alkoholische Getränke gelten in unserer Kultur als Genussmittel, allerdings dürfen die Gefahren des Alkoholmissbrauchs beim Konsum nicht unberücksichtigt bleiben.“

Prof. Dr. Mandy Mangler

„Mediziner*innen und Expert*innen sind sich einig: Während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit sollten werdende Mütter konsequent und nachhaltig auf den Konsum von alkoholischen Getränken verzichten.“

Daniela Ludwig, MdB, Drogenbeauftragte der Bundesregierung

„Kein Alkohol in der Schwangerschaft: Das muss selbstverständlich sein! Es ist mir einfach wichtig, gute Aufklärung und Prävention voran zu bringen. Das Thema ist leider noch lange nicht vom Tisch und das, obwohl das Wissen über die Risiken durch Alkohol während der Schwangerschaft gestiegen ist.“

Axel Voss, Mitglied des Europäischen Parlaments (CDU)

„Alkoholhaltige Getränke gehören in unserem Kulturkreis traditionell bei gesellschaftlichen Anlässen dazu. Ein verantwortungsvoller Umgang mit alkoholhaltigen Getränken ist selbstredend wichtig, und dabei sollte genau so selbstverständlich über die Gefahren von alkoholhaltigen Getränken, insbesondere während der Schwangerschaft, aufgeklärt werden.“

Marlene Mortler (Drogenbeauftragte der Bundesregierung 2014-2019)

„Jede Schwangere wünscht sich, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Als Mutter weiß ich dies aus eigener Erfahrung. Alkoholkonsum ist eine der größten vermeidbaren Gefahren für die Entwicklung des ungeborenen Kindes.“

Dr. Reinhold Feldmann, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Münster und der FAS-Ambulanz der Tagesklinik Walstedde

„Jedes Jahr werden in Deutschland rund 2.000 Kinder geboren, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft vielfältig geschädigt sind. Eine Heilung dieser schweren Behinderungen, ‚Fetales Alkoholsyndrom’ genannt, ist nicht möglich.“ 

Dr. med. Gisela Gille, Ärztin in Lüneburg, Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG)

„Bei Mädchen in der Adoleszenz gibt es ein großes Interesse an Themen wie Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Geburt. Familie ist ein wichtiger Teil des Lebensentwurfs Jugendlicher – wenn auch nicht mehr der einzige.“

Ulrike Müller, Europaabgeordnete für die Freien Wähler

„Eine Schwangerschaft bedeutet für jede Frau hohe Verantwortung dem Ungeborenen und sich gegenüber, gerade beim Genuss von Alkohol.“ 

Dr. Renate Sommer, Mitglied des Europäischen Parlaments (CDU, 1999 - 2019)

Wenn über das Alkoholverbot während der Schwangerschaft diskutiert wird, hört man oft: „Das weiß doch jeder!“ Aber dies ist leider ein Irrtum, denn immer noch kursieren hierzu viele Mythen.

Initiativenziele

Jedes Jahr kommen in Deutschland ca. 2.000 Kinder zur Welt, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft geistig und/oder körperlich behindert sind, weitere ca. 4.000 Kinder mit partiellen Schädigungen. Ein einheitliches Krankheitsbild gibt es dabei nicht. Die geistig-intellektuellen Behinderungen und körperlichen Fehlbildungen sind in ihrer kompletten Ausprägung unter dem Begriff FAS (Fetales Alkoholsyndrom) zusammengefasst.

FAS ist nicht heilbar, aber vermeidbar, denn die Behinderungen sind nicht genetisch bedingt.

Daher richtet sich diese Website an Frauen mit Kinderwunsch, schwangere Frauen und stillende Mütter mit einem einfachen, aber wichtigen Appell:

Beschäftigen Sie sich bitte mit dem Thema, informieren Sie sich über die Wirkung von Alkohol auf das ungeborene Kind und den Säugling und vor allem: Verzichten Sie während Schwangerschaft und Stillzeit konsequent auf den Konsum von alkoholhaltigen Getränken. So gehen Sie auf Nummer sicher!

Natürlich sind auch angehende Väter, Freunde, Familie und Kollegen angesprochen, Frauen in ihrem festen Vorsatz zu unterstützen. Sollten Sie nach der Beschäftigung mit dem Thema auf der Website noch Fragen haben, zögern Sie nicht, unser Expertenteam zu fragen, das diese Seite mitgestaltet hat.

Wirkung von Alkohol in
Schwangerschaft und Stillzeit

Wie gelangt der Alkohol zum Baby?

Trinkt eine schwangere Frau alkoholhaltige Getränke, dann gelangt der Alkohol über den Mutterkuchen (Plazenta) und die Nabelschnur ungehindert in den Blutkreislauf des Embryos. Der Embryo erreicht recht schnell annähernd den gleichen Promillewert wie die Mutter und „trinkt im Mutterleib ungewollt mit“. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das Kind in der Embryonalzeit befindet oder sich bereits zum Fötus (ab 9. Schwangerschaftswoche) entwickelt hat. In beiden Phasen ist das Ungeborene nicht in der Lage, den Alkohol selbstständig abzubauen, da seine Leber noch nicht vollständig entwickelt ist. Es braucht bis zu acht Mal länger, um den Alkohol abzubauen als die Mutter und ist damit wesentlich länger der schädigenden Wirkung von Alkohol ausgesetzt.

  1. Jeder Tropfen Alkohol gelangt ungehindert zum ungeborenen Kind!
  2. Das Kind erreicht relativ schnell annähernd den gleichen Promillewert wie die Mutter!
  3. Die Mutter baut den Alkohol deutlich schneller ab als das ungeborene Baby!

Wie wirkt sich Alkohol in der Stillzeit aus?

Über die Muttermilch werden dem Baby viele Stoffe (vor allem Nährstoffe) zugeführt, die die Mutter zu sich nimmt. Das gilt aber auch für den Alkohol. Die Alkoholkonzentration in der Muttermilch ist ungefähr so hoch wie die im Blut der Mutter. Daher kann der Säugling auch durch den Alkoholkonsum der stillenden Mutter geschädigt werden.

  1. Der Säugling trinkt über die Muttermilch mit!
  2. In der Muttermilch ist annähernd der gleiche Promillewert wie im Blut der Mutter!

Was bewirkt Alkohol im Körper des ungeborenen Kindes?

Alkohol wirkt sich auf die sich bildenden Zellen des ungeborenen Kindes schädigend aus: Die Zellteilung als Grundlage des Wachstumsprozesses wird gestört und die Zellen selbst bleiben als Folge eines mangelhaften Eiweißaufbaus kleiner. In der Folge können die Organe des Kindes zu klein bleiben und nicht so gut funktionieren. Auch die Nervenverbindungen zwischen den Nervenzellen bilden sich unter Einfluss des Alkohols nicht richtig aus. Bereits gebildete Nervenzellen können absterben.

Die Störungen betreffen also in erster Linie:

  1. das körperliche Wachstum (Zellbildung),
  2. die Organbildung und 
  3. vor allem das Nervensystem.

Ob und welche Schädigungen hervorgerufen werden können, hängt nicht nur von der konsumierten Menge an Alkohol, sondern auch vom Zeitpunkt des Trinkereignisses ab. Dabei spielen auch eine Reihe individueller Faktoren eine Rolle, so dass klare Vorhersagen nicht möglich sind.

Fetales Alkoholsyndrom (FAS) — Nicht heilbar, aber vermeidbar!

Was ist das Fetale Alkoholsyndrom?

Generell unterscheidet man zwei Schweregrade von Schädigungen, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter auftreten können:

  1. Das „Fetale Alkoholsyndrom“ (FAS) tritt meist dann auf, wenn das Kind während der gesamten Schwangerschaft einem hohen Maß an Alkohol ausgesetzt ist. Es umfasst das „Vollbild“ der Schädigung in allen drei Bereichen:

    Körperliche Fehlbildungen und Auffälligkeiten (am häufigsten sind Gesichtsveränderungen, Fehlbildungen der Augen, Nierenschäden und Herzfehler),

    Wachstumsstörungen (geringes Geburtsgewicht) und

    Störungen des zentralen Nervensystems (z. B. verminderte Intelligenz, Wahrnehmungsstörungen). 

    Dieses Krankheitsbild hat auch intellektuelle Beeinträchtigungen (z. B. Lernschwierigkeiten, Konzentrationsschwäche) zur Folge. FAS-Kinder können Regeln und Sinnzusammenhänge nur schwer erfassen. Auch ihre Konzentrations- und Merkfähigkeit ist deutlich verringert. Emotionale Störungen und Verhaltensauffälligkeiten kommen hinzu. Die natürliche Angst vor Gefahren fehlt überwiegend, so dass die Kinder häufiger in gefährliche Situationen geraten können, z. B. im Straßenverkehr oder beim Klettern. Auffälliges Merkmal bei der Mehrzahl der Kinder mit FAS ist ein geringes Distanzgefühl. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen sind überwiegend naiv, leichtgläubig und verleitbar.

  2. Man spricht von „partiellem FAS“, wenn die körperlichen Merkmale zum Teil fehlen. Die betroffenen Kinder haben aber im gleichen Ausmaß die genannten Störungen des zentralen Nervensystems und zeigen ebenfalls die teils erheblichen geistigen Defizite und Verhaltensauffälligkeiten.

    Schädigungen, die durch Alkohol in der Schwangerschaft hervorgerufen werden, sind unheilbar. Verzichten Sie konsequent auf Alkohol in Schwangerschaft und Stillzeit – Ihr Baby wird es Ihnen mit einem gesunden, glücklichen Lächeln danken!

     

Wie kann man vorbeugen?

Zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft ist Alkohol für das ungeborene Kind schädlich?

In allen Phasen der Schwangerschaft besteht das Risiko einer Schädigung durch den Alkoholkonsum der Mutter. Die Phase der Organbildung (ab der 5. Woche bis zur 12. Woche) ist eine besonders sensible Phase der Schwangerschaft. Die Entwicklung des Gehirns ist dabei besonders anfällig. Das zentrale Nervensystem wird während der gesamten Schwangerschaft gebildet und kann in den letzten Schwangerschaftswochen besonders geschädigt werden.

Daher gilt der Rat der Experten: Verzichten Sie möglichst während der gesamten Schwangerschaft auf alkoholhaltige Getränke!

Wie viel ist zu viel? Gibt es gesicherte Grenzwerte?

Es ist für schwangere Frauen keine Trinkmenge wissenschaftlich als unbedenklich erwiesen. Selbst geringe Mengen Alkohol können bleibende Schäden am ungeborenen Kind hervorrufen. Aus diesem Grund empfehlen Ärzte und Experten, während der gesamten Schwangerschaft keine alkoholhaltigen Getränke zu konsumieren.

Das bedeutet aber nicht, dass jeglicher Alkoholkonsum – egal in welchen Mengen – zwangsläufig immer zu Beeinträchtigungen des Kindes führen muss. Es gibt mehrere Faktoren, die eine Rolle dabei spielen, ob und inwiefern sich der Alkohol schädigend auf das Kind auswirkt: Zu diesen Faktoren zählen u. a. der Gesundheitszustand der Mutter, die Trinkmenge und der Zeitpunkt des Trinkereignisses während der Schwangerschaft sowie genetische Einflüsse.

Aus Liebe zu Ihrem Kind sollten Sie sich die Frage nach einer risikolosen Trinkmenge erst gar nicht stellen, denn sichere Grenzwerte gibt es nicht. Vielmehr sollten Sie sich bewusst machen, dass der konsequente Verzicht auf Alkohol jegliches Risiko ausschließt!

Generell gilt:

  • Die gesundheitlichen Risiken für das ungeborene Kind steigen mit der Menge des pro Gelegenheit getrunkenen Alkohols!
  • Bleiben Sie konsequent! „Aufsparen“ ist gefährlich. Holen Sie auf keinen Fall bei einer Gelegenheit den Konsum nach, auf den Sie bei anderen Gelegenheiten verzichtet haben, nach dem Motto „Jetzt darf ich aber mal, wo ich schon so oft verzichtet habe...“

Machen Sie sich in einer solchen Situation immer wieder aufs Neue bewusst, aus welchen Gründen Sie gänzlich auf Alkohol während der Schwangerschaft verzichten möchten.   

Beachten Sie aus Liebe zu Ihrem Kind bitte die folgenden Ratschläge

Verantwortung für ein gesundes Kind kann nicht früh genug beginnen (und hört natürlich auch nicht mit der Geburt auf)!

Verzichten Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit auf alkoholhaltige Getränke! Dieses Verhalten wird Ihnen zu einem guten Gewissen und einer ungetrübten Vorfreude verhelfen.

Wenn Sie einen Kinderwunsch haben und nicht verhüten, sollten Sie auf den Konsum alkoholhaltiger Getränke verzichten.

Eine Schwangerschaft sollte möglichst früh festgestellt werden, damit Sie wissen, ab wann Sie besser auf alkoholhaltige Getränke verzichten.

Vermeiden Sie Gelegenheiten, bei denen Sie unter Gruppendruck geraten und sich dazu hinreißen lassen könnten, doch Alkohol zu trinken. 

Informieren Sie Familie, Lebenspartner, Ehemann, Freunde und Kollegen möglichst früh über Ihre Schwangerschaft und Ihren Vorsatz, während der Schwangerschaft ganz auf alkoholhaltige Getränke zu verzichten.

Bitten Sie Familie, Lebenspartner, Ehemann, Freunde und Kollegen, Ihnen bei der Umsetzung des Vorsatzes zu helfen und Sie im Zweifelsfalle an den Vorsatz und die Gefahren zu erinnern. Das hat nichts mit „Spaßbremse“ zu tun!

Lassen Sie sich auch von Ihrem Frauenarzt zum Thema Alkohol beraten. Er kann Sie ebenfalls in Ihrem Vorsatz unterstützen und wertvolle Argumente liefern.

Sollten Sie doch einmal in Versuchung geraten, machen Sie sich klar, welches hohe Gut die Gesundheit des Kindes darstellt.

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Tipps für die Väter und das Umfeld

Verleiten Sie Ihre Partnerin nicht, indem Sie vor Ihren Augen regelmäßig alkoholhaltige Getränke konsumieren.

Fordern Sie eine schwangere Frau nie zum Trinken auf.

Versuchen Sie, Ihre Partnerin durch gemeinsamen Verzicht zu unterstützen und zu motivieren.

Verantwortung fängt vor der Geburt an, aber hört nicht mit der Geburt auf: Machen Sie sich in dieser Zeit einmal mehr bewusst, dass Ihr Kind in seinem Umgang mit alkoholhaltigen Getränken maßgeblich durch das Vorbildverhalten der Eltern geprägt wird.

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Tipps für die Freunde

Scheuen Sie sich nicht, Ihre Freundin anzusprechen, wenn Sie bemerken, dass sie trotz ihrer Schwangerschaft Alkohol trinkt. Vielleicht gibt es bestimmte Gründe für den Alkoholkonsum (Probleme in der Familie oder in der Partnerschaft), die Sie als gute Freundin oder guter Freund mit ihr besprechen und klären könnten. Suchen Sie das Gespräch und machen Sie Ihrer Freundin klar, wie entscheidend der Verzicht auf Alkohol für die Gesundheit ihres Babys ist.

Häufige Fragen (FAQ)

Hier finden Sie die Fragen, die uns häufig gestellt werden und die wir Ihnen an dieser Stelle gerne beantworten möchten:

Wie wirkt Alkohol in der Schwangerschaft?

Wie gelangt der Alkohol zum Baby? Trinkt eine schwangere Frau alkoholhaltige Getränke, dann gelangt der Alkohol auch ungehindert in den Blutkreislauf des Embryos. Der Embryo weist dann recht schnell die gleiche Blutalkoholkonzentration wie die Mutter auf. Das Kind im Mutterleib trinkt folglich ungewollt mit. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das Kind in der Embryonalzeit befindet oder sich bereits zum Fötus (ab 9. Schwangerschaftswoche) entwickelt hat. In beiden Phasen ist das Ungeborene nicht in der Lage, mit seiner „unfertigen“ Leber den Alkohol selbständig abzubauen. Der schädigenden Wirkung des Alkohols ist das Ungeborene noch deutlich längere Zeit als die Mutter ausgesetzt (d. h. bis zu achtmal länger).
(Quelle: Seite 4 der Broschüre „Verantwortung von Anfang an! – Leitfaden für den Verzicht auf alkoholhaltige Getränke in Schwangerschaft und Stillzeit“)

Ist ein Gläschen Wein weniger schädlich für das Ungeborene als andere alkoholhaltige Getränke?

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Die unterschiedlichen alkoholhaltigen Getränke unterscheiden sich in ihrer Wirkung nicht – egal ob Spirituosen, Wein, Sekt oder Bier. Entscheidend ist die Menge an reinem Alkohol, die man zu sich nimmt. Die unterschiedlichen Getränkesorten weisen zwar einen unterschiedlichen Alkoholgehalt auf, werden aber auch in unterschiedlichen Gläsergrößen getrunken. Ein Gläschen Wein ist also in diesem Fall nicht „gesünder“ als ein Schnaps. Daher gilt die Verzichtsempfehlung für alle alkoholhaltigen Getränke gleichermaßen.

Tritt das „Fetale Alkoholsyndrom“ (FAS) nur bei Kindern alkoholabhängiger Frauen auf?

Nein, das „Fetale Alkoholsyndrom“ (FAS) tritt nicht nur bei alkoholabhängigen Frauen auf. Aber das heißt auch nicht, dass jede Frau, die in der Schwangerschaft ein Glas Alkohol getrunken hat, zwangsläufig ein FAS-Kind bekommt. Solange wissenschaftlich nicht bewiesen ist, wie viel Alkohol in welchem Stadium der Schwangerschaft und unter welchen persönlichen Voraussetzungen unschädlich ist, gilt prinzipiell die Aussage: Auf Alkohol in der Schwangerschaft komplett verzichten. Und für Frauen, die zu Beginn der Schwangerschaft nichtsahnend ein Glas Alkohol getrunken haben: s. Erklärung aus „Frauenärzte im Netz“.

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Wo Sie Rat bekommen

FAS ist nicht heilbar, aber Therapien können helfen, das Potential der Kinder optimal auszuschöpfen. In Deutschland existieren Beratungsstellen für Familien mit FAS-Kindern. Sie finden ausführliche Informationen und Hilfsangebote unter folgenden Anlaufadressen:

In Münster:

Dr. Reinhold Feldmann
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
– Allgemeine Pädiatrie –
Albert-Schweitzer-Campus 1
48149 Münster
Tel.: 0251 8356439
Fax: 0251 8349594
E-Mail: feldrei@uni-muenster.de
Internet: www.fetales-alkoholsyndrom.uni-muenster.de

In Walstedde:

Dr. Reinhold Feldmann
FAS-Ambulanz der Tagesklinik Walstedde
Dorfstraße 9
48317 Walstedde
Tel.: 02387 9194-6100
Fax: 02387 9194-8610
E-Mail: feldmann@tagesklinik-walstedde.de
Internet: http://tagesklinik-walstedde.de/de/institutsambulanz/fas/das_fetale_alko...

In Berlin:

Prof. Dr. Hans-Ludwig Spohr
Privatärztliche Praxis
Peter-Lenné-Str. 42
14195 Berlin
E-Mail: fas-spohr@gmx.de
Internet: www.fas-spohr.com

In München:

Deutsches FASD Kompetenzzentrum Bayern
Internet: www.deutsches-fasd-kompetenzzentrum-bayern.de

Empfohlene Ratgeberseiten im Internet:

www.swissmom.ch

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Kooperationspartner

Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF)
Arnulfstr. 58
80335 München
Tel: 089 244466-0
Fax: 089 244466-100
E-Mail: bvf@bvf.de
Internet: https://schwanger-mit-dir.de/

Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V.
Repräsentanz der DGGG und Fachgesellschaften
Jägerstraße 58 – 60
10117 Berlin
Tel.: 030 514883340
Fax: 030 51488344
E-Mail: info@dggg.de

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Initiativen

Initiative „Verantwortung von Anfang an!“

„Verantwortung von Anfang an!“ – so lautet die Präventionsinitiative, die vom „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ des BSI in 2008 ins Leben gerufen wurde, um für den Verzicht von Alkohol während der Schwangerschaft und Stillzeit zu werben.

Ziel der Broschüre „Verantwortung von Anfang an! – Leitfaden für den Verzicht auf alkoholhaltige Getränke in Schwangerschaft und Stillzeit“ ist es, in verständlicher und übersichtlicher Form zu informieren und Tipps zu geben, wie Schwangere und stillende Mütter konsequent auf alkoholhaltige Getränke verzichten können. Die Broschüre richtet sich neben den Frauen auch an angehende Väter, Freunde, Familie und Kollegen.

Seit Februar 2009 wird die Broschüre in Kooperation mit wissenschaftlicher Unterstützung von Herrn Dr. Reinhold Feldmann von der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Münster und der FASD-Ambulanz der Tagesklinik Walstedde herausgegeben. Insgesamt wurden bis Ende 2021 5,1 Mio. Broschüren verteilt. Die Broschüre wird über verschiedene Distributionspartner zielgenau verteilt und erreicht 60 bis 65 % aller schwangeren Frauen in Deutschland.

Die Partner bei der Verteilung sind aktuell:

  • IDS Information Display Services GmbH, Baden-Baden,
  • DIRECT-TO-PATIENT MEDIA GmbH („Happy Mom“-, „Happy Me“- und „Happy Youth“-Taschen,
  • JUNIOR-MEDIEN GmbH & Co. KG, Hamburg, („HURRA-Boxen“),
  • sowie der „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ des BSI bei der Bestückung von Schwangerschaftsberatungsstellen, Hebammen-Verbänden, Gynäkologen etc.

Bis Ende 2021 wurden gynäkologische Praxen mit rund 59.500 Informations-Paketen beliefert, die aus Broschüren und Plakaten für das Wartezimmer bestehen.

Die Aktionen der Initiative wurden jeweils von den amtierenden Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing (2005 – 2009), Mechthild Dyckmans (2009 – 2013), Marlene Mortler (2014 – 2019) sowie Daniela Ludwig (2019 – 2021), mit einem Grußwort begleitet. Die Parlamentarischen Staatssekretärinnen/Staatssekretäre des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützen die Initiative mit einem Elternbrief an zukünftige Eltern: Ursula Heinen-Esser (2009), Julia Klöckner (2010), Peter Bleser (2011 – 2017) und Hans-Joachim Fuchtel (2019 – 2021).

Der Berufsverband der Frauenärzte e. V. informiert seit Jahren über die Initiative „Verantwortung von Anfang an!“ in der Zeitschrift „FRAUENARZT“.

Die aktuelle Evaluierung 2021 belegt, dass die Broschüre von 91 % der Frauen, die diese mit der „Happy Mom“-Tasche (rund 100.000 Taschen) erhalten haben, auch gelesen haben. 56 % der Schwangeren gaben an, durch die Broschüre neue Informationen an Wissen erworben zu haben. 79 % gaben an, durch das Lesen der Broschüre zu wissen, wie alkoholhaltige Getränke auf das ungeborene Leben wirken und 80 % der Beteiligten der Evaluierung bestätigten, erst durch die Broschüre gelernt zu haben, ganz auf alkoholhaltige Getränke zu verzichten. 

„Verantwortung von Anfang an! – Was Mädchen über alkoholhaltige Getränke in der Schwangerschaft wissen sollten!“

Ergänzend zur Broschüre „Verantwortung von Anfang an! – Leitfaden für den Verzicht auf alkoholhaltige Getränke in Schwangerschaft und Stillzeit“ gibt der „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ seit 2012 das Faltblatt „Was Mädchen über alkoholhaltige Getränke in der Schwangerschaft wissen sollten“ heraus, das im April 2023 bereits in der elften Auflage erschienen ist. Darin sind die wichtigsten Fakten auf 4 Seiten zusammengefasst, um vor allem Mädchen und junge Frauen im Alter von 14 bis 17 Jahren für das wichtige Thema „Alkohol in der Schwangerschaft“ zu sensibilisieren.

Das Faltblatt wird wissenschaftlich begleitet von Frau Dr. Gisela Gille, Ärztin in Lüneburg und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG).

Das Faltblatt kommt aktuell über folgende Partner zum Einsatz:

  • In den „Happy Me“-Taschen, abgegeben durch Frauenärzte beim ersten Besuch in der gynäkologischen Sprechstunde.
  • Seit 2015 zusammen mit der sogenannten „Happy Youth“-Tasche zur J1-Untersuchung für Mädchen (Jugendgesundheitsuntersuchung ab 13 Jahren) durch den Kinderarzt.

Dr. Gisela Gille, Ärztin in Lüneburg, Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) und Autorin des Faltblattes, erklärt ihr Engagement so: „Bei Mädchen in der Adoleszenz gibt es ein großes Interesse an Themen wie Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Geburt. Familie ist ein wichtiger Teil des Lebensentwurfs Jugendlicher – wenn auch nicht mehr der einzige. Frauenärztinnen und Frauenärzte bieten spezielle Mädchen-Sprechstunden an, und es ist mir ein besonderes Anliegen, wenn jungen interessierten Mädchen das Faltblatt ‚Verantwortung von Anfang an! – Was Mädchen über alkoholhaltige Getränke in der Schwangerschaft wissen sollten‘ in der frauenärztlichen Praxis zugänglich gemacht wird. Die Akzeptanz des Faltblattes und damit die Sinnhaftigkeit dieses Engagements konnte durch Evaluierungen 2013 bis 2022 bestätigt werden.“

Die Ergebnisse der Evaluierungsanalysen 2015 bis 2022 zeigen jeweils positive Ergebnisse: im Rahmen der aktuellen Evaluierungsanalyse (Juni 2021 bis Februar 2022) gaben 75 % der Mädchen im Alter zwischen 14 bis 17 Jahren an, durch die Lektüre des Faltblatts, das ihnen in der „Happy Me“-Tasche beim Besuch über Frauenärzte in der gynäkologischen Sprechstunde überreicht worden ist, neues Wissen erlernt zu haben.
(Quelle: Presseinformation Nr. 2/2022 vom 2. März 2022)

Bis Ende 2021 wurden bereits 665.000 Faltblätter gestreut.

„Verantwortung von Anfang an! – Die Fetale Alkohol-Spektrumsstörung“

Seit 2012 gibt der „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ die Broschüre „Verantwortung von Anfang an! – Die Fetale Alkohol-Spektrumsstörung“ heraus, die wissenschaftlich von Herrn Dr. Reinhold Feldmann, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Münster und FAS-Ambulanz der Tagesklinik Walstedde, begleitet wird.

Im Jahr 2022 wurde bereits die elfte Auflage der Broschüre „Die Fetale Alkohol-Spektrumsstörung“ in deutscher Sprache veröffentlicht.

Die Broschüre hat das Ziel, neben betroffenen Familien vor allem auch das Fachpublikum mit Hintergrundinformationen zu FAS zu bedienen, denn eine frühzeitige Diagnose ist ein bedeutender Schritt, um alkoholgeschädigten Kindern die notwendigen Hilfen zur Verfügung zu stellen, damit sie ihr Leben bestmöglich meistern können. Die betroffenen Familien verstehen durch die Broschüre die Ursachen der Behinderung besser und können ihren Alltag auf die Bedürfnisse des Kindes einstellen und entsprechende Hilfen organisieren. Kinderärzte, Psychologen und Therapeuten können ihre Fördermaßnahmen anpassen und Kindertagesstätten und Schulen sich besser auf die Kinder mit FASD einstellen. Auch die zuständigen Jugend- und Versorgungsämter gehören zur Zielgruppe der Fachpublikation.

Auch wenn die Folgen der vorgeburtlichen Alkoholbelastungen nicht rückgängig zu machen sind, können Verständnis und angemessene Hilfestellungen dazu beitragen, dass die betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in ein Leben hineinfinden, in dem sie trotz ihrer Behinderungen ihre Fähigkeiten entfalten können. Dazu kann die vorliegende Broschüre einen wichtigen Beitrag leisten.

Die von 2019 bis 2021 amtierende Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, hat auch das Vorwort zur Broschüre „Die Fetale Alkohol-Spektrumsstörung“ übernommen (10. Auflage, 04/2021).

Die Broschüre wird über folgende Partner verteilt:

  • IDS Information Display Services GmbH, Baden-Baden,
  • DIRECT-TO-PATIENT Media GmbH („Happy Youth-Tasche“),
  • FAS-Ambulanz der Tagesklinik Walstedde,
  • „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ des BSI (Bestellungen – u. a. über die Website).

Die Broschüre konnte bis Ende 2021 301.000 Mal in deutscher Sprache und 12.000 Mal in englischer Sprache verteilt werden.